Holz
Holz kann dank seiner guten Baustoffeigenschaften vielfach eingesetzt werden. Vorteile sind die lange Haltbarkeit, so lange das Material geschützt ist, angenehmes und gesundes Raumklima, leichte Bearbeitung, CO2 Neutralität und die einfache Entsorgung. Außerdem wächst Holz schnell nach. Ein Einfamilienhaus in Holzfertigbauweise bedarf rund zehn Fichten. Dies entspricht bei einer Wohnfläche von ca. 140 Quadratmetern etwa 30 Kubikmetern Holz. Statistisch gesehen wächst diese Menge an Holz in Deutschland innerhalb von 23 Sekunden nach. Zwischen 2010 und 2018 ist der Anteil der Wohnhäuser aus Holz um 2,3 Prozent gestiegen. Besonders Fichte, Tanne, Lärche, Buche und Ahorn sind für den Hausbau geeignete Holzsorten.
Je nach Bauweise gestaltet sich die Errichtung eines Holzhauses aufwendiger und langwieriger. Handelt es sich um einen Holzrahmenbau, bestehen die Vertikalen und Horizontalen aus Holz. Ein Holztafelbau verfügt zusätzlich über vorgefertigte Bauelemente. Bei letzterem ist die Montagezeit äußerst gering und diese Methode daher sehr beliebt. Die dritte Art der Holzbauarten ist das Massivholzhaus. Es besteht komplett aus Holz, ist daher aufwendiger, vereint allerdings auch alle Vorteile des Baumaterials.
Beim Bau mit Holz fallen Nebenprodukte an, die aber mühelos weiter verarbeitet werden können. Holzspäne werden beispielsweise mit Zusatzstoffen wie Soda und Molke behandelt und dienen als Schall- und Wärmeschutz. Außerdem haben sie eine Feuchte ausgleichende Wirkung und kommen in Hohlräumen von Wänden, Decken und Dach zum Einsatz. Ein weiteres Restprodukt sind Holzfasern, sie werden zu Platten verarbeitet und als Tritt- und Schallschutz eingesetzt.
Des Weiteren wird Holz gern als Bodenbelag verwendet. Ob als Massivholzparkett, Fertigparkett, Dielen oder Holzpflaster: Der Rohstoff ist nicht nur ästhetisch, sondern ist auch umweltfreundlich. Bei der Holzauswahl gilt es darauf zu achten, dass das verwendete Material aus nachhaltiger und einheimischer Forstwirtschaft stammt.
Kork
Kork ist ein sehr beliebtes Material, da es viele positive Eigenschaften besitzt. Grundlage für den Baustoff sind die im Mittelmeerraum heimischen Korkeichen. Sie werden im 10-Jahres-Turnus geschält und die Rinde zu Press- oder Backkork verarbeitet. Aufgrund der Langlebigkeit von Kork wird es im Dach-, Wand- und Deckenbereich und zur Trittschalldämmung verwendet. Derzeit wird Kork bereits recycelt und aus Flaschenkorken neuer Dämmstoff produziert. Bei der Herstellung von Kork Bodenbelag wird Kork beispielsweise als Fliese oder Fertigparkett verlegt.
Schilf
Der Rohstoff Schilf hat als Baustoff eine lange Tradition. Mithilfe von Draht werden aus einzelnen Rohren Matten gebunden und als Dämmstoff verbaut. Schilfanbau findet hauptsächlich in Deutschland, Polen und Ungarn statt. Aufgrund des hohen Siliziumgehalts ist es im trockenen Zustand Pilz-, Schädlings- und Fäulnis-resistent. Außenwände, Dächer und Decken profitieren dabei am häufigsten von diesen Eigenschaften. Hinter Kork belegt Schilf Platz zwei der meist verwendeten Dämmstoffe im Hausbau.
Kokos
Kokosfasern fallen als große Menge bei der Ernte von Kokosnüssen an. Da die Fasern nur teilweise verrotten, finden sie meistens Verwendung in Bereichen, in denen herkömmlicherweise künstliche Baustoffe verwendet werden. Sowohl für Teppiche und Hartböden als auch zur Fugendämmung von Fenstern und Türen kommt Kokos zum Einsatz. Die Herstellung und Produktion des Baustoffs bedarf sehr wenig Energie. Allerdings legt der Rohstoff sehr lange Transportwege zurück. Fertig gestellte Kokosmatten werden für die Herstellung von Außen-, Innen und Trennwänden genutzt.
Linoleum
Linoleum wird oft mit PVC verwechselt, es handelt sich allerdings um einen natürlichen Baustoff. Mit Bestandteilen aus pflanzlichen und mineralischen Stoffen wie Leinöl, Holz- und Korkmehl, Baumharz und natürlichen Pigmenten ist der Stoff für alle Bereiche des Hauses, mit Ausnahme vom Badezimmer, geeignet. Dabei speichert das Material Wärme, ist leicht zu reinigen und antistatisch.
Farben und Lacke – Jährlich werden in der EU mehr als fünf Millionen Tonnen Lösungsmittel verwendet, davon sind nur 630.000 Tonnen biobasiert. Nicht nur die Umwelt, auch die Gesundheit leidet unter Weichmachern, Lösemitteln und Bioziden. Bereits beim Kauf von Farben und Lacken sollte auf Inhaltsstoffe und damit Bindemittel, Pigmente, Lösemittel und Zusatzstoffe geachtet werden. Bindemittel eignet sich, um die einzelnen Komponenten in Farben zusammenzuhalten. Leinöl und Baumharze dienen als natürliche Alternative. Pigmente bestimmen die Farbgebung und – beständigkeit, synthetische und schwermetallhaltige Pigmente sollten gemieden werden. Ökologisch betrachtet sind Lacke und Farben ohne Zusatzstoffe wie Konservierungsstoffe, Biozide und Flammschutzmittel zu empfehlen.
Bei der Auswahl von Baumaterialien helfen Gütesiegel weiter, sie kennzeichnen die Rohstoffe in den Bereichen Nachhaltigkeit, Gesundheit und Umwelt. Eine praktische Übersicht über die gängigsten Gütesiegel finden sie hier.