1. Gut informiert sein
Jeder Schaden wird größer, je länger er ignoriert oder unterschätzt wird. Intransparenz und Fehlinformationen führen außerdem dazu, dass Probleme wachsen und weniger kontrollierbar sind. Wichtig ist grundsätzlich, gut informiert zu sein und zu wissen, wo die Ursachen ihren Ursprung haben. Dies gilt sowohl für akute Krisensituationen wie die Corona-Pandemie als auch langfristige wie den Klimawandel. Informieren Sie sich mithilfe von seriösen Quellen und bleiben so auf dem aktuellen Wissensstand.
2. Bewusster fortbewegen
Die derzeitigen Reisebeschränkungen und Vorsichtsmaßnahmen haben die Urlaubspläne vieler Menschen durchkreuzt. Da Flugreisen momentan kaum oder gar nicht stattfinden, weichen Reisende auf Auto- oder Zugfahrten aus. Gleiches gilt für geschäftliche Flugreisen, diese werden oft durch Videokonferenzen ersetzt. Der geringe Flugverkehr hat dabei nicht nur CO2 eingespart, was der Umwelt zugutekommt, sondern jeder Einzelne spart dabei auch Zeit und Geld. Auch Autofahrten sind während der Corona-Zeit deutlich zurück gegangen. Viele haben im Home-Office gearbeitet und somit Fahrzeiten zur Arbeit reduziert. Das ist nicht nur für die Umwelt, sondern auch für die eigene Gesundheit von Vorteil. Steigen Sie doch auch nach der Home-Office Zeit ein paar mal mehr aufs Rad oder absolvieren Sie Ihren Arbeitsweg zu Fuß.
3. Saisonale Küche ausprobieren
Während der Corona-Zeit haben vergleichsweise mehr Menschen von zu Hause gearbeitet als sonst. Kochen und Backen wurde von Vielen wieder oder neu entdeckt und dafür mehr Zeit investiert. Fertiggerichte aus dem Supermarkt sind aufgrund ihrer Verarbeitung, Transportwege und Verpackung klimaschädlicher als regionale und saisonale Produkte. Greifen Sie beim Kochen öfter auf regionale Produkte zurück. Sie entdecken dabei nicht nur neue Obst- und Gemüsesorten und Gerichte, auch der Kostenpunkt ist nicht zu unterschätzen: Regionale Saisonware ist meist günstiger, als Lagerware aus dem Ausland.
4. Kleine Geschäfte unterstützen
In puncto Nachhaltigkeit ist der Laden um die Ecke den großen Handelsketten meist weit voraus. Oft gibt es dort die gewünschten Artikel ohne unnötige Verpackung und auch die persönliche Ebene ist intensiver als im großen Supermarkt, in dem man meist auch lange nach den gewünschten Produkten suchen muss. Bestellen Sie zum Beispiel Bücher nicht bei großen Online-Anbietern sondern direkt im Buchladen nebenan. Damit unterstützen Sie kleine inhabergeführte Unternehmen und tun gleichzeitig etwas für Ihren ökologischen Fußabdruck.
5. Weniger ist manchmal mehr
Durch Kontakt- und Ausgangssperren während der Corona-Pandemie hatte man mehr Zeit, um sich mit dem eigenen Konsumverhalten auseinanderzusetzen. Dabei war schon die ein oder andere „Aufräumaktion“ erhellend. Man bekam ein Gefühl dafür, was und vor allem wie viel man bereits besitzt. Vor der nächsten Anschaffung überdenkt man besser, ob der Artikel – egal ob Kleidungsstück, Elektroartikel oder Sonstiges – wirklich nötig ist. Auch Informationen über die Herkunft der Produkte, Inhaltsstoffe, Produktionsabläufe etc. sind für nachhaltiges Konsumverhalten enorm wichtig und sollte vor jeder neuen Anschaffung durchdacht werden. So kann jeder Einzelne einen Teil zu einem bewussten Umgang mit Produkten beitragen.
6. Einfach machen – Do-it-yourself
Eine weitere Fähigkeit, die wir aus der Pandemie mitnehmen und die hoffentlich erhalten bleibt, ist das „Selbermachen“, Gegenstände oder Produkte selbst herstellen oder reparieren. Egal ob Kleidung, Nahrung, Putzmittel usw. Vieles davon kann einfach und umweltschonend hergestellt bzw. recycelt werden. Viele Dinge müssen bspw. nur etwas angepasst, ergänzt oder umgebaut werden, damit sie wieder wie neu zu gebrauchen sind. Do-it-yourself (DIY) macht nicht nur Spaß, sondern erzielt ganz nebenbei auch einen tollen Lerneffekt. Kochen Sie doch ihre eigene Marmelade, legen einen Kräutergarten an oder bauen ein Bücherregal ganz nach eigenen Vorstellungen. Wer sich nicht zutraut, alles selbst zu reparieren, Produkten aber gern eine zweite Chance ermöglicht, kann z. b. auf sogenannte Repair-Cafés zurückgreifen. Das hat nicht nur den Vorteil, dass benötigte Gerätschaften und Utensilien vorhanden sind, sondern auch Menschen vor Ort, die bei Bedarf helfen können.
7. Arbeitsstrukturen überdenken
Das Arbeiten im Home-Office ist in vielen Branchen bereits möglich. Natürlich ist es für Viele eine Umstellung und bedarf einiger Anpassungen und Infrastruktur, dennoch ist es heutzutage gut möglich, auch von Zuhause aus das gewohnte Pensum zu schaffen. Der CO2-Ausstoß könnte stark beeinflusst werden, sollte auch nach der Pandemie jeder Arbeitnehmer und jede Arbeitnehmerin einen Tag pro Woche nicht im Büro, sondern in den eigenen vier Wänden arbeiten. Das Institut für angewandte Arbeitswissenschaft (ifaa) hat dabei eine Rechnung aufgestellt, die zeigt, dass, wenn deutsche PendlerInnen wöchentlich einen Tag lang zu Hause blieben, 4.532 Millionen Kilometer zwischen Wohn- und Arbeitsort eingespart werden könnten. Dies entspricht 850 Mio. Kilogramm CO2.
Es lohnt sich jedenfalls immer zu prüfen, ob es weitere Verbesserungsmöglichkeiten bezüglich Nachhaltigkeit im privaten Umfeld und Zuhause gibt. Hierbei können Übersichten und Checklisten helfen. Einige praktische Tipps finden sie hier.