1. Bauen mit natürlichen Rohstoffen
2021 gewinnt vor allem beim Planen und Bauen von Immobilien der Einsatz von natürlichen und recycelbaren Rohstoffen an Bedeutung. Zum einen sorgen Naturmaterialien nicht nur für ein angenehmes Raumklima, sondern helfen dabei, einen wesentlichen Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen zu leisten. Schließlich ist die Bau- und Immobilienbranche laut einem Bericht des UN-Umweltprogrammes (UNEP) immer noch für 38 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich.
Eine Lösung bieten in erster Linie nachwachsende Baustoffe wie Holz, die CO2 speichern können. Aus diesem Grund stieg auch in diesem Jahr der Absatz von Holz-Fertighäusern, wie sie aus Skandinavien bekannt sind. Durch die hervorragenden Dämmeigenschaften von Holz kann vor allem mehr Energie eingespart werden als bei der herkömmlichen Massivbauweise mit Ziegeln oder Beton. Noch besser ist, wenn das verwendete Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft stammt und so geplant wird, dass Gebäude nach ihrer Nutzungszeit in Einzelteile zerlegbar sind. So können Baumaterialien problemlos zurück in den natürlichen Stoffkreislauf zurückgeführt werden. Neben Holz gehören u. a. Lehm, Stroh und Linoleum zur Kategorie „nachhaltige Baustoffe“. Beim Dämmmaterial setzt sich die Verwendung von umweltfreundlichen Alternativen wie Seegras, Kokosfaser und Hanf häufig durch. Übrigens: Viele natürliche Rohstoffe sind nicht nur nachhaltig, sondern aufgrund ihrer Eigenschaften resistent gegen Schädlinge und Feuchtigkeit.
2. Heizen mit erneuerbarer Energie
Ein weiterer Gewinner in diesem Jahr und besonders klimaschonend sind Wärmepumpen, denn sie nutzen die Energie aus Erde, Luft oder Grundwasser zum Heizen. Laut Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie (BDH) stieg der Verkauf von Wärmepumpen 2020 um 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Wenn die Temperatur der Umweltwärme allerdings nicht ausreicht, ist jedoch zusätzlicher Strom notwendig, um den Heizkreislauf aufrechtzuerhalten. Deshalb verbrauchen Wärmepumpen nur dann wenig Energie, wenn das Haus gut gedämmt ist und starke Temperaturschwankungen vermieden werden. Das ist vor allem bei Neubauten der Fall. Für den kostenintensiven Einbau einer Wärmepumpe kann sogar eine staatliche Förderung beantragt werden.
3. Nachhaltige Möbel und Bodenbeläge
Möbel aus natürlichen Materialien werden immer beliebter: Im Trend liegen nicht nur Einrichtungs-gegenstände aus nachhaltigem Massivholz, sondern auch aus nachwachsenden Rohstoffen wie Bambus, Baumwolle oder Algen. Besonders verbreitet sind derzeit recycelbare Betten sowie Aufbewahrungs- und Sitzmöbel aus Wellpappe, die zu einem Großteil aus Recyclingmaterialien bestehen. Um unnötigen Abfall zu vermeiden und Ressourcen zu schonen, kann man beim Möbelkauf besonders auf Langlebigkeit achten. Auch bei Bodenbelägen sind nachhaltige Optionen wie Holz, Kork und Linoleum im Kommen. Für Allergiker eignen sich vorrangig mineralische Putze, z. B. aus Lehm oder Kalk.
4. Naturnaher Garten
Viele Gartenbesitzer entscheiden sich heutzutage für einen „naturnahen Garten“. Darunter versteht man eine Anbau- und Nutzform, welche sich stark an den Regeln der Natur orientiert: Anlegen von Blühwiesen und kleinen Teichen, Wildhecken, Bau von Nistkästen und richtiges Kompostieren, Permakultur statt einseitigem Gärtnern. Auf diese Weise wird die Biodiversität gefördert und ein Wohnraum für Vögel, Igel, Insekten und kleine Wildtiere geschaffen. Grundsätzlich wird im naturnahen Garten auf Gifte sowie auf großflächig versiegelte Terrassen und Wege verzichtet und Laub, abgestorbene Pflanzenteile und Holz nicht sofort beseitigt. Denn all diese Maßnahmen führen dazu, Lebensraum für viele Kleintiere zu schaffen und damit die Artenvielfalt an Pflanzen und Tieren zu erhalten.